Der Wind

Wer sich dem ersten Tee zuwendet,

der weiß noch nicht, wie das mal endet.

Gibt man auf Achtzehn sich die Hand,

dann ist schon sehr viel mehr bekannt!

Dazwischen liegt unendlich viel,

das Einfluß hat auf Score und Spiel.

So stört der Regen und der Wind

all die, die auf der Runde sind.

Auch findet man in einem Flight

manch witzige Persönlichkeit.

Ein Spieler welcher ständig ißt,

sein Pichingwedge am Grün vergißt.

Ein anderer, welcher zuviel spricht,

daß man nicht zuhört, merkt er nicht.

Ein weitrer, dessen Spiel heut schwach,

seufzt unentwegt nur weh und ach.

Dergleichen gibt es überall,

doch jetzt kommt ein besond’rer Fall:

Die Runde stört bei einem Vierer,

ein Spieler, welcher Flatulierer.

Beim Probeschwung die Blähung flieht,

worauf er dann nach hinten sieht:

"Auf freiem Feld ist das erlaubt!"

Es nützt nichts, wenn man ihm nicht glaubt.

Am Abschlag hört man überall

den wohlbekannten Doppelknall.

Es reicht schon, wenn man es nur hört,

weil's doch beim Konzentrieren stört.

Der Kluge legt sein Spiel so an,

daß ihn ein Ball nie treffen kann.

Nun muß er auch noch darauf sehn,

nie hinter dem "Flötist" zu stehn.

Bei jedem Schlag, auch kurz davor,

dringt die Verpuffung an sein Ohr.

Man spielt nicht gut den Platz zu viert,

wenn einer dauernd flatuliert.

Beim Putten gibt es null Probleme,

da hört man keine falschen Töne.

Doch ist der Ball im Loch verschwunden,

dann hat man bald herausgefunden:

Er bückt sich gleich, geht in die Knie,

sonst kriegt er seinen Ball ja nie.

Das strengt ihn an, das ist nicht leicht,

wobei ihm wieder was entweicht.

Jetzt denkt man auch an Umweltfragen,

wird die Ozonschicht das ertragen?

Das ist mir doch nicht einerlei

auch CO2 wird dabei frei!

Wird gutes Klima uns verwehrt,

nur weil der Kerl sich falsch ernährt?

Wer innerlich von Zorn zerfressen,

der kann sein Score recht bald vergessen.

Man wartet nur noch mit Verdruß:

Wann tut der Mensch den nächsten Schuß?

Von eins bis achtzehn, da gibt’s viel,

das Einfluß hat auf Score und Spiel.

Mag sein, daß ich das nur empfind',

wie dem auch sei, mich stört der Wind!

 

GC Ahrensburg

April 1990